Was für ein Bergfest!
Die erste Hälfte meiner Schweizer Lesereise in und um Luzern herum habe ich am Freitag redlich absolviert. Fünf Werktage, vierzehn Lesungen – von Primarstufe bis Berufsschule, Realschule und Gymnasium.
Allerdings verwirren mich die Abkürzen der Schulformen immer wieder: KKA(b/c), ORS, KS, BBZ … Häh?
Da war ich überfordert. Hinzu kommt, dass sich die Schulformen auch noch von Kanton zu Kanton unterscheiden. Wer soll da durchsteigen? Ein deutscher Zugereister ?-)
Egal. Mir sind die Zuhörer wichtig. Schüler von neun bis achtzehn Jahren. Von Auszubildenenden des Karrosseriespenglergewerbes bis zu Grundschülern waren alle dabei. Die Schulen lagen in der Luzerner Innenstadt und auf dem Land inmitten RICHTIG hoher Berge. Für mich als Flachlandpflanze recht beeindruckend.
Ich habe aus meinen Büchern vorgelesen und Crashkurse im Drehbuchschreiben durchgeführt. Die mir vorgelesenen Ergebnisse der Drehbuchwerkstätten waren teilweise wirklich beeindruckend.
Bei so ziemlich jeder Veranstaltung wurde mir hinterher ein Loch in den Bauch gefragt. Auch wenn sich viele Fragen natürlich wiederholen, ist das immer noch der Teil, der mir den meisten Spaß macht.
Und – in so ziemlich JEDER Lesung wurde ich gebeten, einmal laut „Kuchichästli“ zu sagen, was ungefähr wie „kChuchiikSchächßßschtlii!“ geklungen haben muss, „Küchenkästchen“ heißt und immer ein großer Lacher war. Worauf ich die Fragenden dann gezwungen habe, Kölsch zu sprechen: „Et hätt noch immer jot jejange“ … hehe!
Schon während der Woche entstanden die ersten neuen Facebook- und Twitter-Kontakte. Hier sind die Schweizer Jugendlichen recht aktiv, scheint es. Außerdem kamen schon die ersten positiven Rückmeldungen von Lehrer/innen und Bibliothekarinnen. Was ich erhielt, klingt durchgängig positiv. Meine vorgestellten Bücher werden in den Medienzentren ausgeliehen und vorgemerkt. Und einige Klassen lesen nun die Bücher selbst oder bekommen sie vorgelesen.
Nachmittags habe ich dann das Luzerner Umland per Auto und die wunderschöne Innenstadt zu Fuß erkundet. Außerdem habe ich teilweise hervorragend gegessen. Besonders im Hotel Rebstock, das wirklich zum empfehlen ist. Meine Meinung dazu findet sich bei „qype.com“.
Was mir aufgefallen ist: In der ganzen Woche habe ich tatsächlich kein einziges Mal den Fernseher eingeschaltet. Nur ein paar der Livestream-Lesungen auf lovelybooks.de habe ich mir auf dem Macbook angesehen. Ken Follett sogar auf dem Balkon vor dem malerischen Hintergrund der Hofkirche Sankt Leodegar.
Außerdem habe ich noch das Konservatorium Dreilinden besucht. Die Musikhochschule mit dem Fachbereich Klassik liegt in einem malerischen Park über den Dächern von Luzern. Das Gebäude machte außen und innen auf mich den beeindruckenden Eindruck eines „Mini-Hogwarts“! (Harry-Potter-Fans wissen, was ich meine ;-) Weitere Bilder der beiden Schulgebäude gibt es hier. Die Musikhochschule wird sehr wahrscheinlich einer der Handlungsorte für mein übernächstes Projekt.
Insgesamt kann ich einen Besuch von Luzern nur empfehlen. Auch ich werde sicher wiederkommen und auf jeden Fall mehr (freie) Zeit mitbringen. Denn meine Woche hier war viel zu schnell vorüber.
Am Sonntag geht nun es weiter zur Lesewoche nach Zürich. Mittlerweile ja schon zum zweiten Mal, doch natürlich an vielen neuen Leseorten. Ich bin gespannt und freue mich auf die Leserereise durch die Schweiz, Teil zwei!