Wenn es um eiskaltes Wasser, blau gefrorene Opfer und ständig frierende Ermittler geht, liest man normalerweise Kriminalromane von Henning Mankell oder von einem seiner anderen nordischen Kollegen. Im muckelig warmen Bett.
Am Montag, den 22. Oktober haben sich über sechzig mutige (und fröhliche!) Survival-Zuhörer in einer Scheune eingefunden, um einer Premiere im doppelten Sinn beizuwohnen:

1) Pautsch liest aus TÖDLICHE STILLE
in
2) der historischen Scheune des Gutshofs von Schloss Benrath. Düsseldorf

Nicht nur ein neues Buch, auch der Veranstaltungsort war jungfräulich. Hinter mir säuberlich geschichtet Brennholz (für die Schlosskamine?). Neben mir geparkt stand sogar eine originale Postkutsche. Die Stadt Düsseldorf hat sie dort eingemottet, weil ein Platz im Museum fehlt.
Was an der Veranstaltung „method reading“ gewesen sein soll? Nun ja, während meine Heldin Hanna Broder in eiskaltem Itterwasser zu ertrinken drohte, froren die Zuhörer und ich uns in der Scheune die Hintern ab. Mein Unterkiefer wurde taub. Die letzten Seiten nach sechzig Minuten konnte ich kaum noch umblättern. Rote Nasen allerorten. Aber irgendwie waren wir fröhliche Frierer …
Und Ihr ein sehr tapferes Publikum, ehrlich! Das muss ich noch einmal wiederholen. Die ganz harten Survivalisten ließen sich von mir sogar noch mit blauer Hand etwas in die Bücher krickeln, bevor sie aus der Scheune zitterten. Von irgendwoher war eine Stimme zu hören: „Ich lass‘ mich morgen krankschreiben!“
Danke! Diese Premiere macht mir Mut, aus TÖDLICHE STILLE in beheizten Räumen vorzulesen. Für Warmduscher und Weicheier – herzlich willkommen ;-)
Am Freitag bin ich zusammen mit dem Pianisten Daniel Kögel anlässlich der NACHT DER BIBLIOTHEKEN in der Hildener Stadtbücherei sozusagen die Vorgruppe zum Großen-Harry-Potter-VII-Start.
Das passt, weil Bekannte, Nachbarn und Freunde immer gern empfehlen: „Schreib doch mal sowas wie diese Harry Potter Romane! Das wär‘ doch was!“
Ja, das wäre wirklich was … (seufz)
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