Es ist wirklich merkwürdig, an seiner alten Schule vorzulesen. Wenn die alte Schule auch noch Handlungsort der Geschichte ist, wird es besonders spannend …
Ich war heute am Helmholtz-Gymnasium in Hilden zur Lesung aus meinem Jugendkrimi SIE KRIEGEN DICH eingeladen. Das erste Mordopfer wird in diesem Buch im Müllcontainer neben dem Haupteingang gefunden. (Und die Container stehen immer noch da!)
Auf der Fahrt nach Hilden fiel mir auf, dass die Schüler zur Zeit meines Abiturs 1985 noch nicht einmal GEBOREN waren.
„Ja, kannste mal sehen. Willkommen im Club!“, grinste mein Englischlehrer, den ich auf dem Flur traf.
Die Lehrer haben sich, scheint es, weniger verändert als ich mich selbst, fiel mir auch noch auf. Im Lehrerzimmer, das ich früher NIE betreten hatte, kam ich mir groß, dick und grauhaarig vor. Während einige des Personals immer noch so, na gut, fast so, wie früher aussahen. Meine ehemalige Deutschlehrerin jedenfalls schien sich überhaupt nicht verändert zu haben.
Luis, mein halb fünf jähriger Sohn, wollte unbedingt mit in die Schule. Ich habe sie ihm gezeigt, und einige Geschichten erzählt, weil wir früh genug am Start waren.
Auf der Fahrt nach Hilden hat er mich dauernd nach deutschen oder englischen Vokabeln gefragt. das macht er sonst nie: „Was heißt ‚cat‘?“, „Was heißt ‚ja‘?“, „Was heißt ‚boy‘?“. Ich kam mir schon auf der Fahrt fast wieder wie früher, wie bei einem unangemeldeten Test vor ;-)
Die Klasse 8 hat mir nach der Lesung noch ein kluges Loch in de Bauch gefragt. So viele dezidierte Fragen zu meiner Arbeit, Arbeitsweise, Inspiration, Einkommen, etc. hatte ich noch nie!
Fazit: Es war ein besonderes Erlebnis im HGH.
Die Bude sieht noch genau so aus wie früher. Die Lehrer fast auch (Phänomen!), nur die Pinkelbecken auf dem Schülerklo scheinen tiefer zu hängen als sonst.
Schulen sollten Exschüler unbedingt öfter einladen. Wenn diese Ehemaligen zufällig Autoren sind, unterstützt diese Besuche der Friedrich-Bödecker-Kreis finanziell. Ich danke der Schule und dem Verein für die Einladung zu dieser Veranstaltung!
Hallo Anna-Lena,
meine erste Deutschlehrerin war Frau Jung. Danach hatte ich Frau Wüsthoff in Deutsch. Sie hat mich auch zur Lesung eingeladen.
Was den Film betrifft, weiß ich ja aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, so etwas auf die Beine zu stellen. Für ein Schulprojekt war der Film doch gut, fand ich.
Viele Grüße, Oliver Pautsch
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Mich würde ja mal interessieren wer denn Ihre frühere Deutschlehrerin ist ;)
Besuche das HGH und durfte während der letzten Projektwoche vor ein paar Jahren sogar eine Rolle in der „tollen“ Verfilmung von „Sie kriegen dich“ spielen.
(P.S.:Unser Film kam nicht annähernd an den Roman ran ;) )
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